Ihr Lieben,
ich hab mich so lange auf diesen Post gefreut und
heute ist es endlich soweit.
Ich zeig Euch mein ersten Wedding-Cake!
Eine ganz, ganz liebe Freundin hat mich bereits im
Sommer gefragt, ob ich nicht Lust hätte, für ihre Schwester
eine Hochzeitstorte zu backen.
Die Hochzeit soll im September stattfinden
("also noch soooo lange hin", dachte ich mir).
Ich, stolz wie Oskar,
hab mich natürlich geehrt gefühlt,
dass bei so einer verantwortungsvollen Aufgabe
an mich gedacht wird.
Ich, die mit Biskuitböden auf Kriegsfuß steht,
meine Torten bislang eine Größe von 28 cm Durchmesser nie überschritten haben
und noch nie ein zweites Stockwerk darauf Platz nehmen durfte
geschweige denn ein
d r i t t e s ! ! !
OK, das mit den 3 Stockwerken hat sich so ergeben...
Beim "Vorgespräch" hab ich nämlich noch lautstark verkündet,
dass alles über zwei Stockwerke meine Qualifikation übersteigt.
Nun siehe da, geht doch :-)
Ursprünglich sollte die Torte ganz anders aussehen...
(irgendwie schreib ich das immer. Vielleicht sollte ich einfach nix mehr planen...)
Nämlich zweistöckig, mit Streifen und Rauten.
Ich bin mir allerdings ganz sicher,
dass sie am Ende so viel schöner aussah.
Weniger ist halt doch einfach mehr und zu
verdanken hab ich das nur meiner Schusseligkeit...
Also, jetzt mal ganz von vorne.
Die Braut war hier und wir haben gemeinsam festgelegt, wie dat Ding am Ende aussehen soll.
Ey, ich hab sie sogar skizziert. Jaaa, Struktur und so...
(Ich versuchs wenigstens. So stand das früher auch immer in meinem Zeugnis.
Sie hat sich bemüht... Na schönen Dank auch!)
Na ja, da meine Torten bislang immer sehr süß waren,
nein - sie waren quasi ungenießbar süß,
musste ich daran etwas ändern.
Sonst bekomme ich in Zukunft nie wieder eine Bestellung :-)
Also, einmal das WWW auf den Kopf gestellt und
siehe da, auf einer ganz vertrauten Seite (hier) hab ich ein tolles Rezept gefunden.
Eine Fondanttorte mit Himbeere Sahne Füllung.
Perfekt!
Das neue Rezept allerdings das erste Mal an einer Hochzeitstorte zu testen,
war selbst mir eine Spur too much.
Eine "Versuchstorte" musste her und da kam mir
der Geburtstag des Hauses Nr. 36 gerade recht (hier).
So konnte ich ausprobieren, wie die Creme gemacht wird,
wie dat ganze am Ende schmeckt und ob die Creme von Donnerstag bis
Samstag "überlebt".
Jaaaa, lieber eine saure Torte beim Geburtstag nebenan
als auf einer Hochzeit mit 150 Mann. :-)
(hahaha... das reimt sich auch noch...)
Keine Angst, das Geburtstagskind war schon informiert, ebenfalls die Gäste und
so konnte ich mir gleich deren Meinung auch noch abholen.
Sie hat bestanden!
Die bayerische Torte (hier nochmal) war allerdings auch anders von mir geplant.
Hier sollten ebenfalls die Rauten getestet werden und
nun kommen wir zum Teil mit der Schusseligkeit...
Ich konnte das blöde Schablonending schlichtweg nicht finden.
Weder in meinem: Ich-backe-eine-Torte-Warenlager,
noch in der: Ich-sollte-mal-wieder-ausgemistet-werden-Speis noch
in der Wurde-ich-jemals-ausgemistet?-Waschküche.
Vom E r d b o d e n verschluckt!
Aber wenn der Erdboden daran schuld ist, dann
kann es ich ja nicht gewesen sein...:-)
Dat Ding ist tausend prozentig im gelben Sack oder Altpapier gelandet.
Müssen die es auch so unscheinbar und unauffällig gestalten. Pfffff!
Na ja, fürs Rumjammern ist es jetzt zu spät aber
wie soll nun die bayerische Torte aussehen? So ohne Rauten!
Da rief die Speis von ganz fern.
Hier... hier... Hier wurde schon gaaaanz lang nicht mehr ausgemistet.
Hier... hier... Hier sind noch ein paar Laugenbrezeln.
Ahhhh, wie cool ist das denn. Die Laugenbrezeln! Das ist die Idee!!!
Dem aufmerksamen Betrachter stach bestimmt gleich ins Auge,
dass es sich nicht um ganz banale gesalzene Laugenbrezeln handelte...
Nein, Frau Pseudo-Öko kauft natürlich nicht die mit dem bösen bösen jodierten Salz,
neiiiiin.... Sesambrezeln waren es. Gesunde, gewissensberuhigende Biosesambrezeln!
Na ja, die lagen schon ne ganze Weile da und der Grund, warum die da noch immer lagen,
ist so banal wie die Laugenbrezeln selbst.
Sie schmecken meinen Kinder nicht. Ahhhhh!
Undankbares Kindervolk :-).
So kam ich auf jeden Fall auf die Idee mit den Laugenbrezeln
und bin jetzt mal mächtig vom Thema abgekommen.
The Wedding Cake.
Hier das Rezept, nicht dass ich doch noch meinem Laberflash erliege:
Für den Boden:
hier habe ich (bzw. meine Mama weil wegen Kriegsfuß und so...)
einen Wasserbiskuit gemacht.
Nach dem Abkühlen den Boden zweimal durchschneiden,
wobei der Boden und der Deckel nur jeweils 1 cm stark sind.
Von dem mittleren Teil des Bodens einfach einen runden Kreis
ausstechen oder ausschneiden, so das quasi nur der Rand noch übrig ist.
Nun den Boden in eine Tortenring geben,
den Rand darauf setzen und die Füllung eingießen.
Zu guter Letzt den Deckel darauf geben und kühl stellen.
Für die Creme:
500 gr. Himbeeren
Zucker
roter Tortenguß
9 Blatt Gelatine
300 gr. Naturjoghurt
Saft einer Zitrone
400 ml Sahne
Sahnesteif
Himbeeren mit etwas Zucker auftauen lassen und den Saft auffangen.
Diesen anschließend bis auf 200 ml mit Wasser auffüllen.
Den Tortenguß wie auf der Verpackung beschrieben zubereiten
und unter die Himbeeren ziehen. Nun die Masse durch ein
Sieb passieren, damit die Kerne später nicht in der Füllung sind.
Die Gelatine einweichen,
Joghurt, etwas Zucker und den Zitronensaft miteinander verrühren und
die Sahne mit Sahnesteif steif schlagen.
Die aufgelöste Gelatine mit dem Himbeerpüree vermengen,
dann den Joghurt und die steif geschlagene Sahne unter das Püree heben.
Eingestrichen wurde der Kuchen dann mit einer
Zartbitterganache. Ihr wisst schon, wegen süß und so....
Hab ich es einigermaßen verständlich erklärt?
Wenn nicht, dann einfach Bescheid geben.
Ich habe die Schritte auch alle mal fotografiert.
Wenn bei Euch Interesse besteht,
kann ich auch gern mal einen ausführlichen Post darüber schreiben.
OK, die Wiesntorte ist gerettet aber was ist mit dem Wedding-Cake?
Sonntag Abend = heilige Tatortzeit.
Und zwar N U R Tatort - eigentlich.
An diesem Sonntag Abend habe ich wie schon
kurz zuvor wieder das WWW auf den Kopf gestellt,
um diese blöde Schablone erneut zu kaufen.
Sowas kann ich vielleicht leiden,
die Schablone kostet nicht einmal 5 Euro
nur kommen jetzt leider nochmal 5 Euro für den Versand dazu.
Grrrrrr.... aber was tut man nicht alles für DIE perfekte Torte.
Warenkorb: Rautenschablone groß, Lieferzeit 2 - 4 Tage. Paßt!
Neeee, nix paßt. Von wegen Lieferzeit 2 - 4 Tage.
Die blöde Schablone kam exakt am Mittwoch N A C H der Hochzeit bei mir an.
Na schönen Dank auch - jetzt brauch ich sie auch nicht mehr...
Aber wie schon gesagt - so schlicht nur mit der Perlenkette und den Rosen find
ich sie immer noch am allerschönsten, oder was meint Ihr?
Oh Mann, ich glaub so viel hab ich in einem Post noch nie geschrieben.
Ihr wart tapfer!
Alles Liebe,
Eva
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